Wie schaffen es insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), im Digitalisierungszeitalter nachhaltig innovativ und dadurch erfolgreich zu sein? Dieser Frage gingen ForscherInnen in der Studie »Innovation durch Kooperation« auf den Grund, die unter der Leitung des Fraunhofer IAO im Projekt Cloud Mall BW veröffentlicht wird. Eine Haupterkenntnis: Ohne einen starken und durchsetzungsfähigen Treiber der Kooperationsaktivitäten sind cloudbasierte Vorhaben schwierig umsetzbar.
Innovativ zu denken und zu handeln, eine offene Innovationskultur zu leben sowie Prozesse innovativ zu optimieren sind für Unternehmen wichtige Eigenschaften, um sich zukünftig erfolgreich zu etablieren. Manchmal sind allerdings die Kapazitäten und Ressourcen nicht ausreichend oder nötige Kompetenzen nicht vorhanden, um Innovationen und Prozesse umzusetzen. In diesen Fällen ist eine strategische Partnerschaft mit anderen komplementär aufgestellten Unternehmen sinnvoll.
Um wesentliche individuelle Erfolgsfaktoren herauszuarbeiten, wurden im Projekt Cloud Mall BW 33 durchgeführte Praxispiloten ausgewertet. So konnten übergreifend wichtige Gemeinsamkeiten für erfolgreiche Kooperationen abgeleitet werden. Es ergaben sich drei zentrale Themenfelder, die für den Erfolg bilateraler Kooperationen eine wesentliche Rolle spielen: die organisatorische Aufstellung der Kooperationspartner, die Entwicklung einer Vision in Form eines gemeinsamen strategischen Geschäftsmodells sowie eine starke technische Basis mit vorhandenen IT-Systemen und -Infrastruktur.
Die Auswertung der Anwendungsfälle hat gezeigt, dass jedes Kooperationsvorhaben mindestens einen starken organisatorischen Treiber haben sollte, der genügend Einfluss auf die anderen Kooperationspartner ausüben kann sowie die Fortschritte beim Aufbau der Kooperation überwacht und steuert. Relevant für den Erfolg ist auch ein frühzeitiges Erstellen eines gemeinsamen strategischen Geschäftsmodellkonzepts, das ein einheitliches Verständnis aller Kooperationspartner für die Zielsetzung schafft. Letztlich sollten möglichst viele bzw. bestmöglich alle Kooperationspartner die notwendige IT-Infrastruktur, -Kompetenzen und -Systeme besitzen oder diese aufbauen wollen, um die Kooperationsbestrebungen auch technisch flexibel und zielorientiert zu unterstützen.
Um den IT-Standort Baden-Württemberg weiter zu stärken, sind nun Folgeaktivitäten des Projekts in Planung.